Das Spezial Case Modding
Das Plexiglasgehäuse
Inhaltsverzeichnis:
- - Vorwort
- - Vorbereitung
- - Gehäusebarbeitung
- - Komponenteneinbau
- - Abschluss
- - Impressum
Vorwort:
Not macht Erfinderisch!
Da ich meinen PC in einen Handelüblichen Kleiderschrank integrieren sollte, wegen der Optik (Frauen und Innenarchitektur = viel Arbeit), musste ich mir was einfallen lassen. Da im alten Gehäuse die Laufwerke ständig an den Seitenwänden des Schrankes anschlugen. Und die Frischluftzufuhr war durch viele Kabel und wenig Platz auch nicht immer die beste. Also war es schnell klar das ein neues Gehäuse her musste!
Vorbereitung:

Zu erst habe ich mir Gedanken gemacht wie ich mein Gehäuse aufbauen will. Dazu habe ich die Positionen von Mainboard, Netzteil und Laufwerke in eine 1:1 Skizze eingetragen. Die Kabellängen vom Netzteil und die von IDE bzw. S-ATA Kabel sollten dabei auch eine wichtige Rolle mitspielen.
Die Auswahl des Materials war da schon einfacher. Da ich die Komponenten von außen sehen wollte, war Plexiglas (Acrylglas/Kunststoffglas) eine ideale Lösung für mein zukünftiges Gehäuse.
(Ein Plexiglas-Gehäuse verstößt im jedem Fall gegen die EMV-Richtlinie bzw. gegen das EMV-Gesetz.)
Gehäusebearbeitung:
Nun die Theorie beiseite und ran die Praxis!

Um die Plexiglasplatten in Form zu bringen, habe ich mir eine Tischkreissäge zur Hand genommen. Damit kann man leicht die Breite der Platte einstellen und vor allem gerade zu sägen! Man sollte die Plexiglasplatten aber mit geringer Drehzahl bearbeiten, da diese sonst zu heiß werden könnten und das Plexiglas fängt an zu schmelzen.

Nach dem erfolgten Zuschnitt, konnte ich mich mit dem Zusammenbau der einzelnen Platten beschäftigen. Aber wie sollte ich die Teile verbinden? Schrauben! Also zeichnete ich mir die Befestigungspunkte an und bohrte los, aber nicht ohne den richtigen Bohrer für das anschließende Gewinde auszuwählen!!! Dabei stellte sich heraus das die 5mm Plexiglasplatten für ein M3-Gewinde fast optimal waren, solange man die Bohrung auch in der Mitte gemacht. Ich würde aber dennoch stärkeres Material empfehlen! Falls man mal doch nicht genau die Mitte anvisiert hat. Denn dann kann es schnell passieren das das Plexiglas ausbricht. Nachdem alle Gewinde hinein geschnitten wurden, musste ich nur noch die Bohrung auf dem "Deckplatten" einwenig vergrößern, damit die Schrauben auch leicht hindurch gehen konnten.

Da nun das Gehäuse zum ersten Mal in seiner zukünftigen Form war, war es mit Sicherheit hilfreich die Positionen der einzelnen Platten festzuhalten. Da man die durchsichtigen "Dinger" doch nun mal gerne verdreht und sich dann wundert warum es einfach nicht mehr passt. Also habe ich mir Zahlen an der oberen und unteren Kante notiert, Links davon ein "X" und Rechts davon ein "O".
Komponenteneinbau:
Da das Gehäuse soweit fertig ist, fehlen eigentlich nur noch die Komponenten. Also bauen wir sie ein!

Als erstes griff ich mir das Netzteil, setzte es an die vorgesehene Position und zeichnete die Befestigungspunkte und die Aussparung (Lüfter, Netzanschluss, Einschalter) an. Dann hieß es ein größeres Loch bohren, aussägen und auf Maß feilen. Zum guten Schluss die Befestigungspunkte bohren und das Netzteil mit dem Gehäuse verschrauben. Da das Netzteil nur mit der Seitenwand verschraubt war, habe ich an der Rückwand eine kleine "Stütze" angebracht.

Danach ging es dem Mainboard an den Kragen, es musste probe liegen, um die Positionen für die Abstandshalter anzuzeichnen. Die Löcher für Abstandshalter waren auch wiederum schnell gebohrt. Nun hatte ich die Abstandshalter mit Sekundenkleber mit dem Gehäuse verklebt und das Mainboard festgeschraubt. In die rechte Seitenwand müsste noch die ATX-Blende eingebaut werden und die Aussparung für die Grafikkarte aussägt werden. Das war relativ einfach, da es keine Kurven und schlecht machbare Ecken gab.
Beim CD-Laufwerk galt es wieder kleine Hindernisse zu überwinden. Da dieser mit der linken Seitenwand verschraubt wurde, habe ich Abstandshalter eingebracht um einen kleinen Abstand zwischen CD-Laufwerk und Seitenwand zu erhalten. Zur Stabilisierung habe wiederum an der Rückwand eine "Stütze" angebracht und mit der freihängenden Seite des CD-Laufwerks verschraubt.

Die Festplatte und die beiden Gehäuselüfter waren beim Komponenteneinbau das leichteste. Befestigungspunkte bohren, Aussparungen für die Lüfter aussägen und verschrauben. Da die Festplatte am Boden aufliegt, hielt ich keine weitere Befestigung für nötig.
Abschluss:

Nach zwei Tagen hartem sägen, feilen und schrauben bin ich dann doch endlich zum ersehnten Abschluss gekommen. Die Plexiglasplatten wurden von ihrer Schutzfolie befreit und das Gehäuse bis auf die Front und rechte Seitenwand.
Das Netzteil habe ich wieder als erste verbaut. Dann der feierliche Augenblick wo das Mainboard seine CPU bekam, danach ein wenig Leitpaste und den CPU-Lüfter drauf (geht bei ausgebauten Mainboard einfach besser), hierbei

durfte bloß nichts schief gehen. Da diese CPU´s sehr empfindlich sind. Nachdem das alles glatt über die Bühne ging für längere Zeit fest mit seinem Bestimmungsort verschraubt. Jetzt konnte auch die rechte Seitenwand angebracht werden und alles war bereit für den Einbau der Grafikkarte. Da bei der Grafikkarte der obere Teil der Slot-Blende zur Befestigung abgewinkelt ist, habe ich diese Stück "begradigt" und mit dem Gehäuse verschraubt.

CD-Laufwerk und Festplatte waren auch schnell wieder an ihrem Platz und mit dem Gehäuse verschraubt. Nur die Frontblende des CD-Laufwerkes musste noch vorläufig entfernt werden, um den Einbau der Gehäusefront zu erleichtern.
Nun habe ich alle Kabel mit den entsprechenden Komponenten verbunden und den Power-Schalter in der Gehäusemitte platziert. Zum Abschluss die Gehäusefront verschraubt und die CD-Laufwerks-Blende wieder angebracht.
Jetzt war mein "neuer alter" PC bereit für das Betriebssystem.
Impressum:
Anmerkung des Autors:
Plexiglasgehäuse sind nur zu Ausstellungszwecken und Showzecken zugelassen, da diese gegen die EMV-Richtlinie verstoßen!
Des Weiteren ist dieser Beitrag keine Garantie für einen funktionieren PC im Plexiglas-Gehäuse und www.levelmaster.de haftet nicht für Schäden die im Falle einer Nachahmung an Hardware-Komponenten entstehen!
Dieser Beitrag wurde von Marcel Waldenburger (Autor bei www.levelmaster.de) erstellt. Bei Fragen, Anregungen oder Problemen kann man mir gerne schreiben (mw@levelmaster.de).
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